Mehrfamilienhaus

Immobilie geerbt und was dann?

Ein geerbtes Haus verspricht auf den ersten Blick einen Vermögenszuwachs – in vielen Fällen ist dies auch zutreffend. Doch nicht selten bedeutet ein Nachlass eben auch erhebliche finanzielle Belastungen. Wir erklären Ihnen im Folgenden, inwiefern steuerliche Verpflichtungen, Sanierungskosten und laufende Unterhaltsaufwendungen sich auf die Kosten bei einem Erbe auswirken können.

Ab wann greift die Erbschaftsteuer?

Ob und wie viel Erbschaftsteuer anfällt, hängt von Verwandtschaftsgrad, Freibeträgen und vom steuerlichen Wert der Immobilie ab. Ehepartner und Kinder genießen hohe Freibeträge, entfernte Verwandte oder Freunde deutlich niedrigere. Maßgeblich ist der vom Finanzamt angesetzte Wert; Lage, Baujahr, Zustand und Nutzungsart fließen ein.

Wer ein sogenanntes Familienheim unmittelbar selbst bezieht und über mehrere Jahre hält, kann unter Bedingungen steuerliche Privilegien nutzen. Der Erwerb ist dem Finanzamt binnen drei Monaten anzuzeigen. In Erbengemeinschaften gilt: Ohne Einigung über Nutzung oder Verkauf drohen Stillstand und Zusatzkosten – und die Steuer interessiert das wenig.

Was nach dem Erbfall Monat für Monat zu Buche schlägt

Mit einem geerbten Haus fallen laufende Fixkosten wie Grundsteuer, Versicherung, Strom, Wasser und Heizung an. Bei Eigentumswohnungen kommen Hausgeld und Sonderumlagen hinzu. Für Instandhaltung empfiehlt sich ein bis zwei Prozent des Gebäudewerts pro Jahr.

Hinzu treten Einmalkosten etwa für Entrümpelung, Gutachten oder Grundbuchumschreibung. Auch energetische Sanierungen können nötig werden – oft förderfähig, aber zunächst kostenintensiv. Ein schneller Kassensturz bewahrt vor bösen Überraschungen.

Verkaufen statt stemmen: So schaffen Sie Liquidität

Wer nicht selbst einziehen oder vermieten will, entlastet sich mit einem strukturierten Verkauf. Wichtig sind vollständige Unterlagen, realistische Bewertung und gegebenenfalls ein Gutachten.

Vermietete Objekte punkten mit sauberer Mietdokumentation, leer stehende mit Aufbereitung wie Cleanup oder Home Staging. Steuerlich zählt beim Erbe die Haltedauer des Verstorbenen; wer die Spekulationsfrist nicht erfüllt, sollte den Einzelfall vorab prüfen. Eine Zwischenvermietung kann Zeit und Einnahmen bringen – aber auch Aufwand.

Beratung statt Bauchgefühl: Jetzt Optionen klären

Ein geerbtes Haus ist selten nur ein Objekt – es ist Erinnerung, Verantwortung und Budgetfrage zugleich. Eine nüchterne Entscheidungsvorlage besteht aus drei Bausteinen: belastbare Wertermittlung, vollständige Kostenübersicht (Fix, Instandhaltung, Einmalposten) und eine Liquiditätsplanung für die nächsten fünf Jahre. Danach fällt die Wahl zwischen Selbstnutzung, Vermietung oder Verkauf deutlich leichter.

 

 

Wächst Ihnen die finanzielle Last der geerbten Immobilie über den Kopf? Sprechen Sie mit uns. Wir ordnen Ihre Optionen, klären steuerliche und organisatorische Stellschrauben und begleiten auf Wunsch einen marktgerechten Verkauf – damit aus dem Erbe kein Kostentreiber wird.

 

Hinweise:

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

 

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

 

Foto: © Wordliner/Bild erstellt mit OpenAI’s Sora

 

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